Teil 5: Vorsicht beim Re-Start
Wie ihr typischen Verletzungsursachen der Vorbereitungsphase vorbeugt
Vermutlich seid ihr heiß darauf, nach der monatelangen Corona-Unterbrechung wieder auf dem Platz stehen zu dürfen und gegen den Ball zu treten. Doch beim Re-Start ist Vorsicht geboten, denn die Verletzungsanfälligkeit ist höher und ihr lauft Gefahr, euren Körper einer Überbelastung auszusetzen. Wir verraten euch, wie ihr diese kritische Phase verletzungsfrei übersteht.
Höchste Verletzungsquote im Vergleich mit anderen Mannschaftssportarten
Im Sportreport 2019 haben wir die Verletzungen in der ersten und zweiten Bundesliga der Spielzeiten 2014/15 bis 2016/17 näher beleuchtet und einige interessante Statistiken herausgearbeitet: Fußball ist mit Abstand die Sportart, in der die meisten Verletzungen beklagt werden – innerhalb von drei Jahren kam es dort zu 7.493 Verletzungen. Im Handball (6.110), Eishockey (5.641) und Basketball (3.047) liegt dieser Wert deutlich tiefer. Dabei ist der Kader einer Mannschaft im Fußball größer als im Basketball oder Handball. Dadurch erhöht sich im Fußball die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehr Spieler verletzen können.
Auch bei der Anzahl der verletzten Spieler führt der Fußball das Klassement an: 82,7 Prozent aller Erst- und Zweitligaakteure mussten 2016/17 deswegen pausieren. Durchschnittlich erleidet ein Fußballer im Laufe einer Spielzeit 2,7 Verletzungen, die Ausfallzeit liegt in der 1. Bundesliga bei 18,4 Tagen und in der 2. Bundesliga bei 19 Tagen. Am häufigsten sind Abwehrspieler verletzt, die am meisten betroffene Körperregion sind die Oberschenkel.
Wann verletzen sich Fußballer?
Doch in welcher Saisonphase sind Fußballer häufig verletzt? Vor allem im Januar ist der prozentuale Anteil der durch Trainingsverletzungen ausfallenden Spieler sehr hoch (12,3 Prozent). Hauptgrund ist wohl der Einstieg nach einer längeren Trainingspause und die erhöhte Belastung in der Rückrundenvorbereitung. Auch die klimatischen Rahmenbedingungen und kritische Platzverhältnisse dürften eine Rolle spielen.
Auffällig ist der Wert der Spieler, die sich im Wettkampf verletzt haben, in den Monaten Oktober (12,6 Prozent) und April (13,2 Prozent). In diesen 61 Tagen des Jahres treten fast 26 Prozent aller Verletzungen auf. Das liegt an der erhöhten Wettkampfbelastung in diesen Monaten. Vor allem im April, wenn der Saisonendspurt anläuft, schonen nur noch wenige Vereine ihre Spieler – selbst, wenn diese nicht hundertprozentig fit sind.
Ausreichend regenerieren und an der Technik feilen
Regeneration spielt nicht nur, aber vor allem in den Phasen nach einer körperlichen Belastungspause eine entscheidende Rolle: Um die Gefahr einer Sportverletzung zu verringern, solltet ihr deshalb unbedingt auf die Signale eures Körpers achten. Gönnt euch nach einer anstrengenden Einheit die wohlverdiente Ruhe. Das freut euren Körper und euren Kopf. So startet ihr fitter und konzentrierter in den nächsten Trainingstag, was euer Verletzungsrisiko vermindert.
Auch euer situationsbedingtes Verhalten könnt ihr optimieren und somit Verletzungen vorbeugen. Knieverletzungen entstehen beispielsweise zu einem großen Teil aus einem eigenen Foulspiel des verletzten Spielers. Lösung für dieses Problem könnte sein, die Technik der Grätschen und das Zweikampfverhalten so zu optimieren, dass einerseits euer Verletzungsrisiko vermindert wird und ihr andererseits eure Chancen auf einen Ballgewinn erhöht.
Im Fußball geht es ordentlich zur Sache – das beweisen auch die Statistiken des Sportreports. Vor allem in den Monaten nach einer Wettkampfpause und in entscheidenden Phasen der Saison treten vermehrt Sportverletzungen auf. Doch ihr könnt euch davor schützen: Regeneriert euch vollständig und arbeitet an eurem Verhalten in bestimmten Spielsituationen, um die Gefahr einer Verletzung zu minimieren.
Quelle: Gokixx