Sicherer Umgang mit Metall-Paletten
ProServ Produktionsservice und Personaldienste GmbH
Best Practice Präventionspreis 2020

Ausgangslage und Ziel
Proserv ist ein Unternehmen mit 700 Beschäftigten, dass sich inbesondere in der Branche Personaldienstleistungen engagiert. Eine erhöhte Anzahl an Arbeitsunfällen mit Quetschungen, Prellungen, Brüchen oder Schnittwunden veranlassten ProServ bereits im Jahr 2011 dazu, die Aktion „Augen auf und Finger weg, wenn´s eng wird“ ins Leben zu rufen. Diese Aktion wird mit unterschiedlichen Schwerpunkten weitergeführt.
Mit einer besonders breiten Kommunikation, vielfältigen Maßnahmen und einer sich stets weiterentwickelnden Sicherheits- und Gesundheitsorganisation will ProServ nachhaltig positiv einwirken. Diese Vorgehensweise sensibilisiert nicht nur kontinuierlich die Beschäftigten, sondern auch die Kundenbetriebe. Somit schafft es ProServ, die besonderen Gefährdungen in der Arbeitnehmerüberlassung zu reduzieren.
Gegenstand einer Schwerpunktionaktion war das Reduzieren der Gefährdungen beim Handling mit Metall-Paletten. Die Geschäftsleitung und die Fachkraft für Arbeitssicherheit vereinbarten deshalb gefährdungsspezifische Aktionen bzw. Maßnahmen zur Unfallverhütung durchzuführen.
Aktivitäten
Zu Beginn der Aktion stand eine Analyse der Unfallrisiken beim Handling mit zusammenklappbaren und stapelbaren Metall-Paletten:
- Bei welchen Kunden sind Metall-Paletten im Einsatz?
- Typisierung der eingesetzten Metall-Paletten nach Größe, Gewicht, Aufnahmekapazität
- Handling der Metall-Paletten: Wie wird die Metall-Palette aufgebaut bzw. aufgeklappt?
- Wie ist Stapelfähigkeit der Metall-Paletten?
- Art der Verletzung (Quetschung, Prellung, Fraktur usw.)?
- Betroffene Körperteile (Kopf, Rumpf, Arm, Hand usw.)
- Ermittlung von unfallträchtigen Situationen
- bei welchen Arbeitsschritten
- bei welchen Tätigkeiten - Ermittlung der Ursachen
- warum bzw. wodurch wurde der Unfall ausgelöst (Organisation, Technik, Mensch, Arbeitsumgebung) - Erarbeiten von Maßnahmen zur Regulierung
- prozessbezogene Maßnahmen
- verhaltensbezogene MaßnahmeN
Bei Abwägung der Maßnahmen waren zwei Aspekte sehr wichtig:
- Information und Aufklärung neuer Mitarbeiter/innen vor der Arbeitsaufnahme
- Sensibilisierung der Beschäftigten bei ihrer Tätigkeit mit dem Handling von Metall-Paletten.
Durch die eingehende Analyse wusste ProServ ganz genau, wie es zu den Verletzungen gekommen war. Das Unternehmen erstellte mit diesen Informationen schließlich einen motivierenden Film für die Beschäftigten, der die Gefahren und Verletzungen aufzeigt, die beim falschen Handling von Metall-Paletten entstehen können. Prägnant informiert der Film, wie durch prozessuale und verhaltensbezogene Veränderungen das Unfallrisiko erheblich reduziert werden kann.
Ergebnisse
Die Verantwortlichen rollten zum Start den Lehrfilm in Form einer Sensibilisierungsmaßnahme an fünf ProServ-Standorten aus. Damit erreichten sie 350 Menschen direkt. Auch Kundenbetriebe hatten Interesse an dem Film und zeigten diesen ihren eigenen Beschäftigten. Der Wirksamkeit der Maßnahme wird noch evaluiert.
Besonderheit
Mit dem Lehrfilm ist das Unternehmen einen neuen und erfolgreichen Weg gegangen. Die Macher des Films unterteilten dies auch in kleine Videosequenzen, die auf Youtube zu sehen sind.
Sicherer Umgang mit Metall-Paletten
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Zusatzinfo
Die VBG bietet zahlreiche Informationen und Praxishilfen für Zeitarbeitsunternehmen sowie für Unternehmen, die Zeitarbeit einsetzen, an.