Mockup: DGUV-Information 215-123 "Inklusion im Betrieb"; #rlnch24

Inklusion im Betrieb

DGUV-Information: Inklusion im Betrieb

Arbeit gehört zu den zentralen Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Sie ist identitätsstiftend und trägt innerhalb unserer Gesellschaft zu Anerkennung und Würde bei. Menschen mit körperlichen, seelischen oder kognitiven Einschränkungen sollen deshalb gleichermaßen selbstbestimmt und möglichst ohne fremde Hilfe an der Arbeitswelt teilhaben können.

Von Barrierefreiheit und Inklusion profitieren letztlich nicht nur Personen mit Behinderungen, sondern auch Sie als Unternehmerin oder Unternehmer. Wir möchten Ihnen konkrete Hilfestellungen und praktische Anleitungen an die Hand geben, wie Sie in Ihrem Betrieb Barrierefreiheit und Inklusion umsetzen können.  

 

Welchen Nutzen haben Sie durch Inklusion und Barrierefreiheit

Für den Erfolg Ihres Betriebes sind Sie sowohl auf Ihre als auch auf die Leistungsfähigkeit und Produktivität Ihrer Mitarbeitenden angewiesen. Gesundheit ist eine der grundlegenden Voraussetzungen, um dieses Potenzial bestmöglich auszuschöpfen. Jedoch können körperliche, seelische oder geistige Einschränkungen jeden von uns treffen. In den meisten Fällen treten Behinderungen erst im Laufe des Lebens durch Krankheiten oder Unfälle auf. 

„Nicht behindert zu sein ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das einem täglich genommen werden kann.“, wie Richard von Weizsäcker es sehr trefflich formuliert.

Für Sie als Unternehmerin oder Unternehmer heißt dies: Es kann jederzeit passieren, dass Sie oder ein Teammitglied plötzlich mit Einschränkungen zu kämpfen haben. Aber nur, weil jemand beispielsweise körperlich eingeschränkt ist, wollen Sie ja nicht zwangsläufig auf eine wertvolle Arbeitskraft verzichten, richtig? Erst recht nicht in Zeiten von Arbeits- und Fachkräftemangel. Hinzu kommt der demografische Wandel. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Einschränkungen. Ältere Personen mit viel Berufserfahrung sind enorm wertvoll für ein Unternehmen und daher möglichst lange im Betrieb zu halten. Aus genau diesen Gründen sind die Themen Barrierefreiheit und Inklusion heute so wichtig für den Erfolg jedes einzelnen Unternehmens.

Letztlich bietet sich Unternehmen mit sozialer Verantwortung die Chance, die veränderten Sichtweisen für eine positive Außenwerbung zu nutzen.

 

Was bedeutet ein gutes Arbeitsumfeld für Menschen mit Behinderung?

Die Gestaltung einer bewussten, integrativen Unternehmenskultur ist ein wesentlicher Motor der Inklusion. Ein wertschätzendes Miteinander fördert und erhält die Beschäftigungsfähigkeit aller Mitarbeitenden. Dabei soll es gelingen, die offensichtlich positiven Effekte für das Unternehmen entsprechend deutlich zu kommunizieren: Eine Behinderung steht als Ausdruck von Vielfalt, nicht als Defizit.

Notwendige Anpassungen von Arbeitsprozessen an besondere Bedarfe sehen Sie dabei idealerweise als Verbesserungsmöglichkeit und weniger als Hindernis an. Tatsächlich können von optimierten Abläufen und Strukturen nämlich alle Beschäftigten profitieren. Welche Ansatzpunkte es in den verschiedenen Handlungsfeldern gibt – von entsprechender Kommunikation über Mentoring-Programme bis Umbauplanungen – erläutern wir Ihnen ausführlich in der unten auf der Seite verlinkten Broschüre.

 

Was verbirgt sich hinter Begriffen wie Arbeitsassistenten, JobCoaching und JobCarving?

Wenn Sie sich mit Inklusion in Unternehmen beschäftigen, werden Ihnen neue Begriffe begegnen. Wir erläutern Ihnen in der Broschüre unter anderem folgende Begriffe und was konkret sich für Sie dahinter verbirgt:

  • Arbeitsassistenz: Qualifizierte Menschen mit Behinderungen können eine dauerhafte, persönliche Assistenz am Arbeitsplatz in Anspruch nehmen. So können Arbeitsplätze erhalten oder erlangt werden.
  • JobCoaching: JobCoaches helfen den beeinträchtigten Beschäftigten, die für den Arbeitsalltag relevanten Fertigkeiten zu erlernen. Sie können auch dabei unterstützen, firmeninterne Abläufe und Regeln mit den Einschränkungen der neuen Mitarbeitenden in Einklang zu bringen.
  • JobCarving: JobCarving ist eine innerbetriebliche Methode, bei der Einzeltätigkeiten identifiziert und zu einem individuell angepassten Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderungen zusammengeführt werden. Durch Umstrukturierung von Aufgaben entsteht so eine maßgeschneiderte Position, die genau auf die Fähigkeiten der betreffenden Person zugeschnitten ist.

 

Welche Institutionen und Kostenträger unterstützen Sie bei der Umsetzung?

Es gibt eine Reihe an finanzieller Unterstützung für die Beschäftigung von behinderten Menschen. In der Broschüre erfahren Sie, welche Fördermöglichkeiten Sie für Ihr Engagement in Anspruch nehmen können und welche Kostenträger in Frage kommen. Grundsätzlich ist zwischen folgenden Fördermaßnahmen zu unterscheiden:

  • Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (§ 49 SGB IX)
  • begleitende Hilfe im Arbeitsleben (§ 185 SGB IX)
  • Förderungen zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben (SchwbAV)

Mit anschaulichen Beispielen, konkreten Adressen und Informationen über gesetzliche Vorgaben bietet Ihnen diese Broschüre umfassendes Wissen und Hilfestellungen, wie Sie Inklusion in Ihrem Unternehmen umsetzen.