Löten im Handwerk

1. Allgemeines

Das Löten ist ein handwerkliches Verfahren zum Verbinden von Metallen. Gelötet wird auch heute noch an vielen Arbeitsplätzen in den unterschiedlichsten Bereichen, z. B.:

  • Gas- und Wasserinstallation
  • Klempnerei/Spenglerei
  • Heizungsbau
  • Elektroindustrie, -handwerk
  • Schmuckherstellung
Lötkolben

Lötverfahren

Beim Löten unterscheidet man zwischen zwei Verfahren, dem Weich- und Hartlöten. Bei Loten, die über 450° C schmelzen, spricht man von Hartlöten. Bei Loten, die unterhalb von 450° C schmelzen, spricht man von Weichlöten.

Beim Weichlöten wird mit dem elektrischen Lötkolben oder dem Flammlötverfahren gearbeitet. Beim Hartlöten muss mit dem Flammlötverfahren gearbeitet werden.

Beim Löten bestehen gesundheitliche Gefahren. Sie gehen von der Hitze, vom Flussmittel und vom Lot aus. Gefahren vom Grundwerkstoff bestehen dann, wenn beschichtete Stoffe gelötet werden und aus den Beschichtungen Gefahrstoffe frei werden.

Flussmittel

Flussmittel haben die Aufgabe, Verunreinigungen an den zu verbindenden Stellen zu entfernen. Ihre Zusammensetzung hängt vom Grundwerkstoff, vom Lot und vom Verwendungszweck ab.

Durch Lötfette und Lötwasser (Flussmittel) kann es zu Reizungen der Atemwege und der Haut kommen. Darüber hinaus können asthmatische Beschwerden, Hautallergien, Kopfschmerzen und Fließschnupfen ausgelöst werden.

Lote

Durch das Schmelzen des Lotes zwischen zwei Metallstücken werden diese miteinander verbunden.

Als Hartlote bezeichnet man Legierungen aus Neusilber und Messing.

Die am häufigsten verwendeten Weichlote sind Zinnlote mit einem Schmelzpunkt unter 330° C.

Das Löten mit blei- oder cadmiumhaltigen Zinnlot ist nur noch mit Ausnahmegenehmigung zulässig, da beide Stoffe zu Vergiftungen führen können.

Lötvorgang

2. Sicherheitshinweise zum Löten

Um Unfälle oder Gefährdungen beim Löten zu verhindern sind folgende Sicherheitshinweise zu beachten:

  • Lötgeräte vor Arbeitsaufnahme auf ordnungsgemäßen Zustand überprüfen, insbesondere
    • bei Elektro-Lötgeräten die Leitungen und Leitungseinführung,
    • bei flüssiggasbetriebenen Lötgeräten auf Schlauchanschluss und Ventildichtheit achten.
  • Nicht brennbare Unterlage verwenden. Arbeitsplatz von leicht brennbaren Stoffen freihalten.
Lötvorgang
  • Weichlote nicht überhitzen.
  • Für ausreichende Lüftung oder Absaugung sorgen.
  • Auch für kurzzeitige Arbeitsunterbrechungen sichere Geräteablagen benutzen.
  • Beim Flammlöten Schutzbrille tragen.
  • Hygiene am Arbeitsplatz einhalten (Hände waschen; nicht essen, trinken, rauchen).

Zusätzliche Hinweise für den Brandschutz beim Hartlöten:

  • Bei Hartlötarbeiten in Bereichen mit Brand- und Explosionsgefahr muss eine schriftliche Anweisung vorliegen, zum Beispiel in Form einer Schweißerlaubnis. Die Arbeitsfreigabe ist vor Beginn der Tätigkeiten von einer hierfür verantwortlichen Person zu erteilen.
  • Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung einer Brandentstehung in der schriftlichen Anweisung festlegen, insbesondere
    • alle brennbaren Teile aus der gefährdeten Umgebung entfernen,
    • nicht entfernbare, brennbare Teile abdecken,
    • Öffnungen abdichten,
    • Brandwache organisieren.
  • Während des Lötens geeignete Feuerlöschmittel bereitstellen.
Erlaubnisschein für Schweiß-, Schneid-, Löt-, Auftau- und Trennschleifarbeiten
Erlaubnisschein für Schweiß-, Schneid-, Löt-, Auftau- und Trennschleifarbeiten

Bitte beachten, dass es bei Schwangeren zu Beschäftigungsverboten in Zusammenhang mit Lötarbeiten kommen kann (siehe zugehörige Gefährdungsbeurteilung nach Mutterschutzgesetz).

3. Weitere Informationen