Gefährdungen beim Elektroschweißen

1. Elektrische Gefährdungen

Die größte Gefahr beim Elektroschweißen ist der elektrische Strom. Normalerweise sind bei Elektrogeräten alle unter Spannung stehenden Teile gegen Berühren geschützt. Bei Elektroschweißgeräten ist das nicht möglich. Um den Stromkreis zum Schmelzen der Metalle zu schließen, ist die elektrische Isolierung an der Schweißstelle unterbrochen.

Die an den Schweißgeräten vorhandenen Spannungen reichen aus, lebensgefährliche oder tödliche Verletzungen zu verursachen.

Deshalb ist es wichtig, dass Beschäftigte auf ihre Isolierung zum Boden, zum Schweißgerät und zum Werkstück achten. Dies bedeutet, dass immer auf die intakte Isolierung des Schweißbrenners und der Kabel sowie der Beschäftigten selbst durch trockene und saubere Kleidung und ggf. zusätzliche Isoliermatten geachtet werden muss. Der Elektrodenhalter darf deshalb auch nicht auf dem Werkstück abgelegt werden. Für eine sichere Schweißstromrückführung muss gesorgt werden (direkte Verbindung zum Schweißstück oder Schweißtisch und Rückführung zum Schweißgerät).

Eine erhöhte elektrische Gefährdung besteht an den folgenden Arbeitsplätzen:

  • wenn mit dem Körper kniend, sitzend, liegend oder angelehnt elektrisch leitfähige Teile berührt werden,
  • an Arbeitsplätzen, an denen eine Abmessung des Bewegungsraumes zwischen zwei gegenüberliegenden elektrisch leitfähigen Teilen weniger als 2 m beträgt (enger Raum), so dass der Schweißer oder die Schweißerin diese Teile zufällig berühren können,
  • an nassen, feuchten oder heißen Arbeitsplätzen, an denen der elektrische Widerstand der menschlichen Haut oder der Arbeitskleidung und der Schutzausrüstung durch Nässe, Feuchtigkeit oder Schweiß erheblich herabgesetzt werden kann.

Elektrisch leitfähige Teile sind z. B. metallische, feuchte oder nasse Wände, Böden, Roste und feuchte oder nasse Stoffe, wie Stein, Beton, Holz oder Erdreich.

2. Gefährdung durch Schweißrauch

Die Entstehung von Schadstoffen beim Schweißen ist stark vom verwendeten Schweißverfahren und dem Anwendungsfall abhängig. Der Schadstoffausstoß ist bei kleinerer Schweißspannung und kleinem Schweißstrom geringer. Verschiedene Schweißverfahren lassen unterschiedliche Schadstoffe in verschiedenen Mengen entstehen. Fett, Öl und andere Verschmutzungen, Beschichtungen wie Lacke sowie hochlegierte Edelstähle lassen mehr Schadstoffe entstehen. Besonders gefährliche Schadstoffe entstehen beim Schweißen von metallisch beschichteten Stählen. Es werden giftige Schadstoffe wie Zink-, Nickel-, Chromrauche etc. freigesetzt. Die Beschäftigten sollten daher zum einen mit einem möglichst schadstoffarmen Verfahren arbeiten und zum anderen Beschichtungen und/oder Verschmutzungen gründlich von der Schweißstelle entfernen.

  • Beim Lichtbogenschweißen von Hand mit Stabelektroden entsteht sehr viel Rauch. Es kann besser durch Metallaktivgasschweißen (MAG) ersetzt werden.
  • Wenig Schadstoffe im Vergleich zum Lichtbogenschweißen von Hand, Metall-Aktivgasschweißen (MAG) oder Metall-Inertgasschweißen (MIG) entstehen beim Wolfram-Inertgasschweißen (WIG).Es muss geprüft werden, ob die herkömmliche Arbeitskleidung einen ausreichenden Schutz gegenüber der Entflammbarkeit bietet.
Rauchentwicklung beim Lichtbogenschweißen
  • Sehr wenig Schadstoffe entstehen bei dem sogenannten Unterpulverschweißen, bei dem unter einer Pulverschicht geschweißt wird.
  • Verfahren mit Impulsbetrieb oder Lasern verursachen ebenso weniger Schadstoffe

Insbesondere sollte man beim WIG-Schweißen darauf achten, dass Elektroden ohne Thoriumoxid eingesetzt werden. Dieser radioaktive Zusatz kann durch andere gleichwertige Zusätze (z. B. Cer oder Lanthan) ersetzt werden.

Schweißrauche führen zur Schädigung der Atemwege und der Lunge und können Vergiftungen, insbesondere bei giftigen Metallen wie Chrom, Nickel oder Zink verursachen. Deshalb ist beim Schweißen von Edelstahl oder verzinktem Stahl besonders auf technische Schutzmaßnahmen (Absaugung) zu achten.

3. Gefährdung durch Strahlung

Die Strahlung des Lichtbogens hat einen hohen UV-Anteil, der die Augen schädigt (Verblitzen) und bei längerer Einwirkung zur Erblindung führen kann.

4. Brand- und Explosionsgefahr

Außerdem besteht auch bei Lichtbogenschweißen eine erhöhte Brand- und Explosionsgefahr.

5. Schutzmaßnahmen