Spanabhebende Werkzeugmaschinen
1. Allgemeines
Bei spanabhebenden Werkzeugmaschinen entstehen beim Bearbeiten von verschiedenen Werkstoffen (Kunststoff, Holz, Metall) – wie der Name schon sagt – Späne. Die wichtigsten spanabhebenden Arbeitsverfahren sind das Drehen, Bohren, Fräsen und Sägen. Zu jedem dieser Arbeitsverfahren gibt es spezielle Werkzeugmaschinen:
- Drehmaschinen (Universaldrehmaschine, CNC-Drehmaschine, Drehautomat, Frontdrehmaschine, Senkrechtmaschine)
- Tisch- und Ständerbohrmaschine, Handbohrmaschine
- Fräsen (Tischfräsmaschine)
- Sägen (Bandsäge, Kreissäge, Stichsäge)
Spanabhebende Werkzeugmaschinen befinden sich in vielen Arbeitsbereichen. Große Maschinen, wie z. B. Drehmaschine, Ständerbohrmaschine, Band- und Tischkreissäge findet man in Werkstätten und Fertigungsbetrieben. Handmaschinen, wie Bohrmaschine, Handkreissäge, Stichsäge usw., sind die typischen Arbeitsmittel für Handwerkerinnen und Handwerker.




2. Gefahren
Von allen spanabhebenden Werkzeugmaschinen gehen besondere und erhöhte Unfallgefahren aus.
Im Einzelnen sind dies Gefahren durch:
- rotierende Werkzeuge oder Werkstücke
- herumschlagende Werkstücke durch falsches Einspannen der Werkstücke
- umherfliegende Teile, Späne oder Stäube
- erfasst werden von Kleidung und Haaren oder Schmuck (z. B. Halsketten, Armbänder, Uhren) durch offene Antriebe, rotierende Werkzeuge oder unkontrolliert bewegte Werkstücke
- Schnittverletzungen an Spänen, scharfkantigen Werkzeugen oder Geräten
- defekte Einrücksicherung bei Drehmaschinen
- elektrische Gefährdungen durch Mängel an den Maschinen, z. B. defekte Anschlussleitungen
- Lärm
- Hautschäden und Allergien durch Umgang mit Kühlschmierstoffen. Besonders unter Fingerringen verbleiben immer Reste von Kühlschmierstoffen und Schmutz


3. Schutzmaßnahmen
Um Unfälle zu vermeiden sind folgende Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln einzuhalten:
Maschine
- Bedienelemente müssen leicht und gefahrlos erreichbar sein.
- Freilaufende Werkzeuge, wie Kreissägeblätter, Hobelmesser etc., müssen mit Schutzabdeckungen versehen sein.
- Stäube müssen an der Entstehungsstelle abgesaugt werden, ggf. kann Atemschutz erforderlich sein.
- Ein unbeabsichtigtes in Gang bringen von Werkzeugmaschinen darf nicht möglich sein (z. B. Einrücksicherung bei Drehmaschinen).
- Maschinen sind in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.


Maschinenbedienende Person
- Nur eingewiesene und unterwiesene Personen dürfen die Maschinen bedienen.
- Die erforderliche Schutzausrüstung tragen: Dazu gehören Sicherheitsschuhe, Schutzbrille und Haarnetz oder Kopfbedeckung bei langen Haaren. Niemals Handschuhe tragen.
- Enganliegende Kleidung tragen (Ärmel nach innen aufkrempeln).Während der Arbeiten keinen Schmuck tragen, z. B. Ringe, Armbanduhren.
- Störungsbeseitigung, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie das Einrichten der Maschine darf nur durch hierzu beauftragte und eingewiesene Personen durchgeführt werden.
- Die Betriebsanweisungen an den Maschinen sind zu beachten.
Normaler Arbeitsablauf
- Die Maschinen vor Arbeitsbeginn auf betriebssicheren Zustand prüfen.
- Werkstücke fest einspannen oder am Anschlag festlegen.
- Maschinen erst einschalten, wenn keine Personen gefährdet sind.
- Bei stufengeschalteten Maschinen (z. B. Drehmaschinen) die Maschine nur über die Zwischenstufe hochfahren.
- Späne nur mit Spänehaken oder Besen bei stillstehender Maschine entfernen.
Spänehaken - Bei Verwendung von Kühlschmierstoffen die erforderliche Betriebsanweisung beachten und Hautschutzmittel verwenden.
- Für herausragende, rotierende Werkstücke feste Schutzvorrichtungen (z. B. Schutzrohre auf Stativ) verwenden.
- Defekte Werkzeuge sofort auswechseln.
Werkzeugwechsel
- Werkzeuge und Werkstücke nur bei Stillstand der Maschine wechseln oder entnehmen.
- Den Spannschlüssel nach jedem Werkzeugwechsel aus dem Spannfutter entfernen.
- Nach dem Werkzeugwechsel alle Schutzeinrichtungen wieder anbringen.