Vermeidung elektrischer Gefährdung beim Elektroschweißen

1. Kennzeichnungen an Elektroschweißgeräten

Immer, wenn unter einer erhöhten elektrischen Gefährdung geschweißt wird, muss folgendes beachtet werden:

  • Das Schweißgerät muss dafür zugelassen und mit einer dieser Kennzeichnungen versehen sein:
    Kennzeichnungen an Elektroschweißgeräten
    Kennzeichnungen an Elektroschweißgeräten
    Kennzeichnungen an Elektroschweißgeräten

Es ist dann mit einer Anlage zur Minderung der elektrischen Gefährdung ausgestattet. Das Vorhandensein einer solchen Einrichtung bedeutet nicht, dass die Ströme ungefährlich sind, sie können bei falscher Handhabung trotzdem schwere Verletzungen oder den Tod verursachen!

Kennzeichnungen an Elektroschweißgeräten
Kennzeichnungen an Elektroschweißgeräten

2. Sicherer Umgang mit Elektroschweißgeräten

Beim Umgang mit einem Elektroschweißgerät ist auf folgendes zu achten:

  • Es dürfen in Bereichen mit erhöhter elektrischer Gefährdung nur Geräte mit der obengenannten Kennzeichnung verwendet werden.
  • Um sich gegen Körperdurchströmung zu schützen, muss der oder die Beschäftigte zusätzlich z. B. auf einer isolierenden Matte arbeiten und eine isolierende Kopfbedeckung (Schutzhelm gem. DIN EN 397) tragen.
  • Das Schweißgerät und die zu- und abführenden Leitungen müssen so aufgestellt sein, dass keine Leitungen oder Kabel beschädigt werden können. Werden sie in einen Verkehrsweg verlegt, so müssen die Leitungen (z. B. mit einer Kabelbrücke) abgedeckt werden.
Elektroschweißgerät
  • Alle Kabel, Leitungen und Elektrodenhalter müssen regelmäßig durch den Schweißer beziehungsweise die Schweißerin auf Beschädigungen überprüft werden. Eine beschädigte Isolierung kann Lebensgefahr bedeuten. Reparaturen an dem Schweißgerät oder den Kabeln dürfen nur Elektrofachkräfte ausführen.
Elektrodenhalter
Elektrodenhalter
  • Defekte Leitungen, Elektrodenhalter, Lichtbogenbrenner oder deren Verschleißteile müssen sofort durch eine ELektrofachkraft ausgetauscht werden. Reinigungsarbeiten dürfen nur durchgeführt werden, wenn das Gerät spannungslos geschaltet ist.
  • Das Schweißgerät muss durch eine Elektrofachkraft regelmäßig geprüft und gewartet werden.
Schweißstromquelle mit Prüfplakette
Schweißstromquelle mit Prüfplakette
  • Vor dem Schweißen muss der Anschluss des Massekabels auf guten elektrischen Kontakt überprüft werden. Durch das Massekabel wird der Stromkreis sicher zwischen der Elektrode und dem Schweißgerät geschlossen. Dies verhindert, dass Ströme über Schleifen unkontrolliert über Werkstücke und den Arbeitstisch fließen und so Personen schädigen können.
  • Bei längeren Arbeitsunterbrechungen (z. B. Essenspausen, Schichtwechsel) muss das Schweißgerät vollständig ausgeschaltet werden.
  • Bei kurzen Unterbrechungen darf der Elektrodenhalter oder Lichtbogenbrenner nur auf einer isolierten Unterlage abgelegt werden. Dies verhindert, dass ein unerwünschten Stromkreises entsteht,der Leitungen und Geräte schädigen kann.
  • Besondere Bedeutung kommt der Isolierung der Beschäftigten gegenüber ihrer Umgebung zu. Insbesondere bei Nässe, feuchter, verschwitzter Kleidung oder einer leitfähigen Umgebung, z. B. in Kesseln oder Schiffen, ist der elektrische Widerstand verringert. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Strom nicht über das Massekabel, sondern über den Körper des oder der Beschäftigten geleitet wird.
  • Schweißen mehrere Beschäftigte an einem Werkstück, so muss diese Arbeit koordiniert werden.

3. Weitere Informationen