Sonnenschutz

1. Allgemeines/Gefährdungen

In vielen Berufen wird stundenweise oder ganztägig unter freiem Himmel gearbeitet. Neben den Einwirkungen durch Klima oder Wetter sind die Beschäftigten durch intensive Sonnenstrahlung, insbesondere in den Sommermonaten, gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

Das Sonnenlicht enthält für den Menschen nicht sichtbare ultraviolette (UV-) Strahlung. Abhängig von ihren physikalischen Eigenschaften unterscheidet man drei Arten von UV-Strahlung:

  • UV-A-Strahlung (Wellenlänge 400 - 315 nm)
  • UV-B-Strahlung (Wellenlänge 315 - 280 nm)
  • UV-C-Strahlung (Wellenlänge 280 - 100 nm).

Je kürzer die Wellenlänge ist, desto energiereicher ist die Strahlung und umso schädlicher kann sie wirken. Die Ozonschicht der Erde filtert die UV-C-Strahlung vollständig aus der Atmosphäre, so dass diese die Erdoberfläche nicht mehr erreichen kann. Die UV-B-Strahlung hingegen wird nur bis zu 90% herausgefiltert, UV-A-Strahlung erreicht nahezu ungehindert die Erde. Im Laufe der letzten Jahre hat die Intensität der Sonnenstrahlung durch Veränderung der Ozonschicht zugenommen. Damit hat auch die UV-Belastung deutlich zugenommen.

Ein Übermaß an Sonnenstrahlung schadet der Haut und den Augen. Die Strahlung dringt tief in die Zellen ein und kann dort unterschiedliche Veränderungen hervorrufen. Es kann zu akuten und langfristigen Gesundheitsgefahren kommen. Vor allem häufige, langanhaltende und intensive UV-Bestrahlung sowie Sonnenbrände, können Schäden am Erbgut verursachen (z.B. Mutationen), die ein Risiko für die Entstehung von Hautkrebs darstellen. UV-Strahlung ist daher als krebserregend eingestuft.

Abschätzung des Risikos

Für die Abschätzung eines gesundheitlichen Risikos durch Sonnenstrahlung, ist der UV-Index als sinnvolles Beurteilungswerkzeug heranzuziehen. Der UV-Index beschreibt auf einer Skala von 1 bis 11 den am Boden zu erwartenden Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Bestrahlungsstärke.

Der UV-Indexjahreskalender bietet eine gute Übersicht, um frühzeitig Maßnahmen für den jeweiligen Einsatz im Außenbereich ergreifen zu können.

DatumTageszeit (MESZ)UV-IndexWitterungGefährdung
Januar - Mitte Märzganztägig< 3auch bei Sonnegering
Mitte März - Mitte April9.30 bis 16.30 Uhr≥ 3bei Sonnemittel
Mitte April - Mitte September10.30 bis 15.30 Uhr> 3bei Sonnehoch
Mitte September - Mitte Oktober9.30 bis 16.30 Uhr≥ 3bei Sonnemittel
Mitte Oktober - Dezemberganztägig< 3auch bei Sonnegering

Quelle: Schutz vor solarer UV-Strahlung - eine Auswahl an Präventionsmaßnahmen, baua: Fokus | DOI: 10.21934/baua:fokus20160719 | Juli 2016

Die Dauer der Exposition spielt bei der Abschätzung des Risikos mittels des UV-Index keine Rolle.

2. Auswahl von Schutzmaßnahmen

Da jeder Mensch auch im privaten Bereich einer gewissen UV-Strahlungsbelastung ausgesetzt wird, ist es wichtig die Mitarbeiter zu informieren und zu sensibilisieren. Vor allem um Langzeitschäden an Haut und Augen zu vermeiden, ist eine Änderung des eigenen Verhaltens (auch im Freizeitbereich) wichtig.

Je höher der UV-Index, desto höher ist die Sonnenbrandgefahr und desto konsequenter sollte bzw. muss man sich schützen:

UV IndexBewertungEmpfohlene Schutzmaßnahmen
1-2NiedrigNormalerweise kein Schutz erforderlich
3-5MittelSchutz erforderlich – In den Mittagsstunden Schatten suchen, schützende Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen, Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Schutzfaktor benutzen
6-7HochSchutz erforderlich – In den Mittagsstunden Schatten suchen, schützende Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen, Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Schutzfaktor benutzen
8-10Sehr hochExtra Schutz erforderlich – In den Mittagsstunden möglichst nicht draußen aufhalten! Tagsüber unbedingt Schatten aufsuchen! Schützende Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Schutzfaktor sind ein Muss!
11+ExtremExtra Schutz erforderlich – In den Mittagsstunden möglichst nicht draußen aufhalten! Tagsüber unbedingt Schatten aufsuchen! Schützende Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Schutzfaktor sind ein Muss!

Die schützende Bekleidung machts möglich:

  • Kopfbedeckungen inklusive Ohren- und Nackenschutz
  • UV-abhaltende Oberbekleidung (UV-Standard 801)
  • Sonnenbrillen mit Kennzeichnung (UV400)
Sonnenschutz Mütze mit Schutz für Nacken und Ohren

Sonnenschutzcreme

Bei Sonnenschutzcreme ist neben der Höhe des Lichtschutzschutzfaktors (LSF) auch die ausreichend aufgetragene Menge wichtig. Der LSF soll mindestens 30+ betragen. Im Hochsommer ist ein LSF von 50+ erforderlich.

3. Weitere Informationen

Der UV-Index kann tagesaktuell in allen gängigen Wetter-Apps abgelesen werden.